Wandergruppe Pils & Pättkes


Elbsandsteingebirge und Sächsische Schweiz


Flashback Wandertour 2004 Elbsandsteingebirge --- Steinfurt, 05.06.04

              

Nach dem Einsammeln der Wanderkameraden konnte es endlich losgehen. Wolle´s perfekt aufbereiteter Zafira – Getränkeflaschen je Sitzplatz für Hin- und Rückfahrt- trug uns über Lünen Richtung Bad Hersfeld. Zwischendurch wurde Dank Lindi, der erste Hunger-Ast schlug gnadenlos zu und da kann man schon mal nörgelig werden, noch eine kurze Snackpause eingelegt. Dennoch kamen wir pünktlich in Bad Hersfeld an, denn damit hatten wir ja gerechnet. Dort sackten wir Jürgen ein, der pünktlich mit dem Regionalzug eintraf. Die Trommelfelle unserer Ohren kamen bereits hier ordentlich zum Schwingen, da Wolle seine derzeitig favorisierte CD „A rush of blood to the head“ von COLD PLAY mal richtig aufdrehte.

Planmässig kamen wir gegen 11.00 Uhr im verregneten Dresden kann. Kurz wurden die wesentlichen Gebäude – Frauenkirche, Schloss, Semperoper, Zwinger- abgewandert um anschliessend die erste Einkehr zu halten. Das Wetter schlug um und wir gingen noch ein Stück die Elbe entlang, nachdem wir ein paar Bratwürstchen (das Paar traf allerdings ausschliesslich auf Wolle zu) zu uns genommen hatten.

Dann ging es weiter Richtung Königstein, die Burg vor Königsstein haben wir dann ausgelassen, da der Abend bereits nahte.

Unser erstes Quartier, das Naturfreundehaus Königstein, war erreicht. Letzte Schäden des Hochwassers waren zwar noch nicht beseitigt, dennoch waren wir vom Anblick positiv angetan.

Nach dem Einchecken, wir waren auf der Wander-Etage untergebracht, gab es ein reichliches Abendessen mit einem leckeren Bier vom Fass. Vorsichtshalber bunkerten wir noch eine halbe Kiste Bier für den letzten Absacker, da die Fähre über die Elbe, die man nehmen musste um in den Kern von Königstein zu kommen, nur bis ca., 22.30 Uhr fuhr. In Königstein fanden wir noch ein kleines Lokal (umgebautes Wohnzimmer?) zwecks weiterer Medikamentenausgabe.

Den eigentlich nicht mehr erforderlichen Absacker haben wir bei der Tagesabschluss-Diskussion im Naturfreundehaus zu uns genommen.

 

Nach kleinen Unstimmigkeiten in der Abrechnung (da haben wir wieder was gelernt, zahle niemals einzeln, wenn du nicht den Kostenvoranschlag der Herberge kennst!) konnte dann der erste Wandertag beginnen. Es ging erst mal kurz hoch zum Lilienstein, der uns eine feine Aussicht und eine erste Rast bescherte. über Niederathen ging es dann weiter zur Bastei, Einer der vielen Highlights des ersten Tages. Bereits hier wurden von einigen Wanderkameraden die These aufgestellt, dass das Orga-Team damit bereits für die gesamte Wander-Tour sein Pulver an Highlights verschossen hat. Den Eindruck konnte man tatsächlich gewinnen, da die Abstände zwischen den einzelnen zahlreichen sehenswürdigen Punkten in der Tat sehr gering waren. Alle waren bestens mit der Strecke zufrieden, Wolle hatte allerdings noch etwas mehr erwartet, grins. In Rathenwalde kam es dann zu einer ersten und das sei bereits hier positiv bemerkt, einzigen kurzzeitigen Krise unseres Wanderkamerades Lindi. Der Grund war ein Mangel und Kaffee-Kännchen und Kuchen. Wir hatten eine Tränke liegen lassen um die strategisch günstiger liegende nächste Tränke am Ortsausgang zu nehmen. Leider gab es die in der Karte vermerkte Tränke nicht mehr! Dank unseres geschulten Wanderpsychologen Jürgen und eines Schoko-Riegels konnte der Kamerad Lindi mit dem Versprechen wieder aufgebaut werden, spätestens vor Hohenstein in die nächstgelegene Tränke einzukehren. Das Stück bis zur Tränke war verregnet, so konnte die neue Ausrüstung  endlich mal getestet werden. Der Kuchen schmeckte vorzüglich und die Strecke wurde auch wieder interessanter, so dass das letzte Stück bis zum Naturfreundehaus Hohnstein locker genommen werden konnte. Der Anblick von unten auf die ehemalige Burg war absolut beeindruckend. Das Einchecken dauerte bedingt durch einen sehr regen Gedankenaustausch mit der Verwalterin diesmal etwas länger. Ausser zwei Schulklassen war kein Betrieb in der Burg, was uns veranlasste, das Abendessen auf Empfehlung der Verwalterin in einem Lokal in Hohnstein einzunehmen. Das Lokal konnte leider nicht halten was es versprach, nur Lindi und Mikel waren zufrieden. Wolle´s Wiener Schnitzel sah aus wie ein paniertes Fischfilet und konnte nicht überzeugen. So beschlossen wir den Rückweg anzutreten, um vielleicht noch irgendwo auf ein Bier einzukehren. Die Gelegenheit ergab sich tatsächlich und wir landeten noch in Irmtraut´s Kneipe. Dort stand neben dem leiblichen Wohl der Sport im Vordergrund. Wir spielten Billard  und Billard und Billard. Selbst die Wirtin wurde auf unsere Künste aufmerksam und forderte unseren Besten zum Duell auf. Nachdem Wolle grosszügig verkündete, dass Jürgen amtierender Billard-Stadtmeister in Frankfurt ist, stand ausser Frage, wer von uns es mit Irmtraut (war wahrscheinlich früher mal eine Granate) aufnahm. Das Ergebnis war nebensächlich – wir glauben, unser Wanderpsychologe hat sie gewinnen lassen, damit wir noch ein paar Bier und einen Kräuterlikör des Hauses bekamen. Die Nacht war kurz aber ausreichend. Pünktlich aufgerödelt ging es dann am nächsten morgen weiter. Versehentlich haben wir zwei deutliche Steigungen und damit die beschwerlichen Teile aber auch wohl die Schöneren (Brandstufen, Weinberg) dieses Tages ausgelassen, obwohl die Karte “sehr“ eingehend vom Orga-Team studiert wurde! Es war der Tag der überbrückung von Hohnstein zum Naturpark Elbsandsteingebirge (eigentlicher Kern der Sächsischen Schweiz). Erstaunlich früh kamen wir so zum Ziel des Tages, dem Lichtenhainer Wasserfall. Der Wasserfall, für nur 30 Cent konnte man ihn enorm verstärken, war allerdings kaum der Rede wert. Nach einer kurzen Abstimmung beschlossen wir, noch die Kirnitzschtalbahn nach Bad Schandau zu nehmen. Etwas verspätet, der Fahrer hatte wohl noch in der Gasstätte zu tun, ging es runter nach Bad Schandau an der Elbe. Für die Wahl des Esslokale erkundeten wir diesmal den gesamten Ort um  keinen Fehler zu machen. Zwischendurch hielten wir noch Einkehr in einem Hotel mit Bierbar, die happy hour hatten wir knapp verpasst, wo es auch kleinere Speisen geben sollte. Der Wirt riet uns allerdings davon ab bei ihm zu essen, da er nur tiefgefrorene Ware und ausserdem kaum Zeit für die Zubereitung hätte und es auch wirklich nur kleine Portionen gäbe. Das hat uns natürlich überzeugt weiterzusuchen. Wir entschlossen uns für das vom Ambiente her schöne und preislich interessante Rote Haus und verliessen es bereits wieder, nachdem wir ca. 2 Minuten einen ersten Eindruck gewonnen hatten.  Also assen wir stattdessen eine mittelmässige Pizza in einem schlichten Pizzarestaurant. Anschliessend ging es aber wieder zur Bierbar, denn zumindest das frisch Gezapfte war dort in Ordnung, abgesehen davon gab es im Ort auch keine Alternativen wie uns später Einheimische bestätigten. Nachdem wir in bequemen Sofas und Sesseln dann so manches Bier genommen hatten bestellten wir beim Wirt ein Taxi. Der schaute uns entsetzt an und bemerkte: „ Jetzt noch – dass hättet Ihr doch gleich sagen müssen, ich glaube kaum dass wir jetzt noch ein Taxi organisieren können!“ Mutig versuchte er es dennoch, allerdings schienen nahm nirgendwo mehr jemand den Hörer ab, die schliefen wohl alle schon. Für die Wirtschaftexperten stellen wir abschliessend noch fest – dat liecht wohl an der geringen Nachfrage! So bequatschten wir den Wirt noch die jungen Einheimischen am Nebentausch anzuhauen und boten 15,00 EUR für den Transfer an. Die hatten wohl unser Problem längst mitbekommen und tatsächlich fand sich noch ein Mädel, dass sich mal schnell 15,00 EUR verdienen wollte. Rüdiger lag auf dem Rücksitz quer über den anderen und wir genossen heavy-metal als Hintergrund-Musik. Wir hatten etwa 2/3 der Strecke zurückgelegt als uns ein Streifenwagen folgte und zum Anhalten aufforderte. Auf unser Anraten hin stieg die heavy – metal Fahrerin schnell aus und ging zum Polizeifahrzeug. Im Auto war es verdammt ruhig und keiner bewegte sich, in der Hoffnung, dass die doch etwas überhöhte Mitfahrerzahl nicht auffiel. Tatsächlich hatten wir Glück und wurden nicht weiter kontrolliert. Die Polisten wollten lediglich wissen, ob Tschechen im Fahrzeug seien und verzichteten auf eine weitere Kontrolle als sie von dem Metal-Mädel über das Taxiproblem von Wanderern aufgeklärt wurden. Glück gehabt!

In unserer Pension angelangt nahmen wir den von der Inhaberin erklärten Weg über den entfernteren Eingang zu den Schlafräumen. Schnell erkannten wir unseren ersten Irrtum als wir wohl in die Privatwohnung  gelangten und bogen in unsere Schlafgemächer ab. Das Frühstück am nächsten Morgen war ausgezeichnet und unsere Taschen randvoll mit Wegzehrung. überpünktlich 9.00 Uhr ging es Richtung Affensteine in das kleine aber reizvolle Gebirge. Die erste Herausforderung war der Kletterweg „ die Wilde Hölle“ der uns über Leitern und Felsen nach oben führte. Der erste Aussichtspunkt „Carola-Felsen“ wurde eingehend genossen und dann ging es weiter. Leichter Nieselregen begleitete uns bis zum nächsten Berg, wo uns oben eine Tränke erwartete. Das Wetter wurde langsam besser und wir beschlossen nach dem Abstieg Rast in einer einfachen Hütte zu machen um unseren reichlichen Bestand an Reiterwürsten zu dezimieren. Dann ging es weiter und wir riskierten einen schmalen Pfad den Berg hinauf um zu den Schrammsteinen zu kommen. Etwas orientierungslos kamen wir dann kurze Zeit darauf auf einen der üblichen Wanderwege und trafen auf weitere Wanderer, die von den Schrammsteinen kamen. Also ging es nochmals hoch zu den Schrammsteinen und endlich war auch die Sonne wieder da. Nach einigen Leitern und Felsen genossen wir einen tollen Blick auf die typische Elbsandstein-Landschaft.

Nächstes Ziel war dann die Schrammsteinbaude, auf deren Terrasse wir dann noch ein kühles Blondes zu uns nahmen. Da es schon Abend wurde blieb keine Zeit zum Versacken und wir wanderten weiter nach Bad Schandau. Der direkte Wanderweg zur Elbfähre war leider gesperrt, so dass wir über einen Umweg zur Elbe kamen. Die Fähre erwischten wir just in time und setzten zum Bahnhof über. Dort zogen wir in Windeseile die Fahrkarten und schon ging es weiter mit dem Zug nach Königstein. Dort setzten wir nochmals mit der kleinen Personenfähre über und kamen gegen 19.30 Uhr im uns bereits bekannten Naturfreundehaus an. Wir erhielten wieder Zimmer auf der Wander-Etage, allerdings wie wir feststellen mussten diesmal eine Etage höher! Schnell wurde geduscht und umgezogen und schon ging es wieder los nach Königstein zwecks Abschlussbesprechung. Entgegen aller Emfpehlungen und auch unserer Ankündigung kehrten wir nicht ins Kartoffelhaus ( wäre auch weiter gewesen und hatte angeblich auch nur bis ca. 22.00 Uhr geöffnet) sondern in die Rathausstube ein. Diesmal hatte unsere Nase uns richtig geleitet. Das Essen war gut und die Inhaberin bestätigte uns, dass sie erst schliessen würde, wenn der letzte Gast geht. Dank unserer Erfahrung in Bad Schandau kündigten wir diesmal früher an, dass wir noch ein Taxi bräuchten und das war auch gut so. Wir hatten aus dem Naturfreundhaus eine Nummer bekommen die dann nach zwei Fehlversuchen auch griff. Letzte Fahrtmöglichkeit war allerdings um 23.30 Uhr, so dass wir unsere Schlagzahl spontan erhöhten. Vernünftigerweise hatte der Fahrer noch Bier im Taxi und verkaufte uns eine Runde Radelberger. Er bat uns die leeren Flaschen später an den Eingang des Naturfreundehauses zu stellen, diese hat er anscheinend tatsächlich mit einem nächsten Transfer noch abgeholt – ja, ja, der Sachse an sich ist schon sehr sparsam!

 

Auf dem Rückweg am Donnerstag testeten wir dann noch Mc-Doof, für die meisten wohl für die nächste Zeit letztmalig. Wir nahmen noch zwei kurze Staus mit und das war´s.

 

Die Tour hat uns grossen Spass gemacht und das Elbsandsteingebirge kann ohne Einschränkung auch Kaffee und Kuchen-Wanderern empfohlen werden.

Wir freuen uns schon auf die Schubladen-Tour 2005 – auf geht´s nach Garmisch, der Berg ruft!

 

-Das Orga-Team -

Rüdiger  und Mikel

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