Wandergruppe Pils & Pättkes


Hüttentour 2002

 

Von entzauberten Paraguayern im bayrischen Biergarten über luftknappen Wanderern bis zum Murmeltiertag

 

hallo Leute, ja es ist endlich soweit, der Abschlussbericht steht an...hat ja ein wenig gedauert, zugegeben, aber dafür versuche ich jetzt, alles nochmal zu rekapitulieren, auch wenn es schwerfällt...

was haben wir uns doch alle Gedanken gemacht, diesmal... Wanderkamerad Jürgen hat ja gleich die Segel gestrichen und schob als Ausrede seine kleine Tochter vor (hehe). Viele andere,  eingeschlossen mich, waren nicht davon überzeugt, das die Fahrt schon des Nachts, Sinn macht.

Umsomehr waren wir begeistertet, als wir nach einer kurzweiligen Nachtfahrt in Sonthofen ankamen! Wolle hatte mal wieder den absolut richtigen Riecher gehabt! Er hatte uns direkt in einen eichenumsäumten Biergarten verfrachtet, wo wir nach einem ausgiebigen Frühstück, umsäumt von Bäumen, typisch bayrischen Kellnerinnen im krachledernen, Fernsehern...und die bei uns einfach nicht wegzudenkenden Krampfadergeschwadern sassen und Fusssssballl ansahen! Welch ein Start bei einem Traumwetter!!!

Schliesslich zogen wir nach dem Frühstück und dem Spiel los, um unser Auto wegzustellen – und: ganz wichtig: das Auto vor der Sonne zu schützen, indem man einfach eine Flasche Sonnenmilch auf dem Dach stehen lässt....

Wir, eingeschlossen mich, der mal wieder nicht auf 2  Ratschläge des übrigens Vermissten Wanderkameraden Jürgen gehört hat...

1)Ratschlag: statt mir einen von ihm so dringend empfohlenen Rucksackes aus original israelischem Pen-Led zu besorgen, hielt ich es für besser, einen Rucksack mein eigen zu nennen, der neben seiner zweifellos überdimensionierten Grösse aus dem undefinierbaren östlichen Teil Europas stammte.... Wer weiss, was da für ein Leder verwendet wurde! Jedenfalls sollte sich dies noch rächen...aber dazu später mehr...

2)noch ein grosses Versäumnis von meiner Seite: das einmalige Angebot das mir Freund Jürgen zukommen liess, über einen Shop-Rider mit Sonderausstattung habe ich ignoriert!! Asche auf mein Haupt!!!   

Kein Pen-Led, kein Luxus-Lift... wie sollte das nur ausgehen....

Jedenfalls zogen wir los, bzw. gingen nur „kurz hoch“ Richtung der ersten Station, dem Haus der Freunde, das an eine Jugendherberge erinnerte. Bei einem sehr warmen Wetter, so dass uns alle (alle?) ein Gefühl nach einer Stunde befiel, ein auf dem Weg liegendes Wald-Freibad zu besuchen...Ich hatte leider mit meinen ach so tollen Rucksack aus bulgarischen Restbeständen zu kämpfen, der mich nur noch nach unten zog, während die anderen kurz im wohl etwas kalten aber herrlichen Wasser planschten....

  

Nach einer erholsamen Nacht im Haus der Freunde, das uns sehr gut gefiel, dank seiner lockeren Art, ging es dann weiter in Richtung der ersten richtigen Hütte. Dazu mussten wir zunächst eine ziemlich steinige Serpentine bewältigen um einen etwas hoch gelegenen Punkt zu erreichen, der ausser seinen tollen Ausblick auch noch einen mülligen Geruch bot...Es folgten einige ausgetretene Wanderpfade, wo uns wieder sehr viele Krampfadergeschwader den Weg versperrten. Da wir nicht vor der Wanderung von Paul Schockemöhle „gebarrt“ wurden, vielen uns die nun folgenden „Doppeloxer“ auch ziemlich schwer, (für wen eigentlich wurden diese Stufen gebaut?? Doch nicht etwa für Tim Lobinger???).

Das letzte Stück, das eigentlich dann auch das längste des Tages werden sollte, wurde durch einen Gewitterschauer eingeläutet, der uns dazu verleitete, unserem Grundsatz zu folgen... Der Weg ist sehr kurz..aber dafür lang!! Hier wurde uns wirklich schon sehr viel geboten, glitschige Steine, Matsch, verlassene Seilbahnstationen als Regenunterstand und die ersten echten Schneebretter! Und mein Rucksack wurde immer und immer schwerer....(verdammtes gefälschtes Pen-Led aus Bulgarien...).

Wir sahen unser Nachtlager schon einige Stunden im Voraus, was (zumindestens mich) zermürbte. Endlich kamen wir an und wurden mit einer einfach einmaligen Aussicht und Tränke entschädigt! (PS: Ich wusste gar nicht, das wir aus Kölle kommen....)

Hier erwartete uns eine erholsame Nacht in einem sogenannten Matratzenlager. Hier konnte man so richtig in Ruhe schlafen und für sich sein...(man durfte sich nur nicht daran stören, das die ersten schon so gegen 3 Uhr in der Frühe ihren Rucksack packten, und einige erst spät diese Stätte aufsuchten... Und so waren wir ausgeschlafen und bereit für den nächsten Tag...

Und was war das für ein Tag! Wir mussten mal wieder „kurz hoch“ auf einen Berg, der in der Morgensonne wie eine Wand sich vor uns auftürmte.. In schmalen bis sehr schmalen Serpentinen zog sich das erste Stück des Tages bis auf den Grat. Als wir dann oben waren, stellten wir fest, das sich scheinbar nur ein Weg oben fortsetzte: Der Mindelheimer Klettersteig... Vor uns sicherten sich schon ein paar Möchtegern-Hillarys mit Karabinerhaken. Und so dachten wir nur: Wie zum Geier sollen wir hier nur wieder runter? Wir gingen schon davon aus, das wir uns festgelaufen hatten, denn den gleichen Weg wieder herunter zu gehen, das würde sich für uns als zu schwierig herausstellen. Als wir dann auch noch einen BW Hubschrauber im Tal sahen, kam uns der Blitzgedanke: Taxi! Aber just in dem Moment hatten 2 von uns entdeckt, das sich der Weg auf der anderen Seite gabelte. Vor allem Rüdiger war blitzgescheit, dank seines immer vollen Margarine-Bechers und seines unermüdlichen Ehrgeizes!

So ging es dann weiter und weiter und weiter, durch warmes Wetter, baumarme Gegenden, bis sich die Grenzsteine weiss-Rot verfärbten! Wir waren dem Ziel schon nahe: österreich! Wanderkamerad Wolle hatte bewusst die bei den Bad Sodener Beschlüssen festgelegten Regeln: „Erst mal im Land bleiben und bloss nicht ins Ausland“ aussen vor gelassen! Aber für Wolle gehören die ösis ja eh zu uns....

Nach langem Marsch kamen wir schliesslich zur Hütte und waren ziemlich „alle“, genossen den Abend und gingen schliesslich in ein weiteres Matratzenlager wo die Nachtruhe der anderen Gäste nur durch den wie immer aufgeweckten und neugierigen Rüdiger gestört wurde. Er nahm die Taschenlampe und leuchtete nur so um sich. Er wollte sich nur bei den übrigen (schon schlafenden Gästen) vorstellen: „Hallo, ich bin Heinz-Rüdiger aus Lünen, wollt ihr auch ein bisschen Margarine? Und ein Stück Seife dazu?

Naja die Gäste nahmen uns herzlichst in Ihr Nachtlager auf und unser Einschlafen wurde nur durch ein weibliches! Sägekonzert verzögert...

Am Nächsten Morgen wachten wir dann ziemlich abgesägt, ääh ausgeschlafen auf und waren bereit für den letzten und wohl (aus meiner Sicht härtesten und auch Schönsten) Wandertag auf.

Es ging wieder zurück nach Deutschland! Die Sonne sollte heute noch sehr stark brennen und so sorgten wir alle für einen ausreichenden Flüssigkeitshaushalt im Rucksack. Und so zogen wir los und gingen in Richtung der grössten und schönsten Hütte. Die Wanderung zog sich ziemlich dahin und der Flüssigkeitshaushalt sank rapide... So beschloss ich, als bei dieser Wandertour als einzig übriggebliebene Pilsfraktion die Truppe ein wenig zu bremsen, indem ich den Faulen, Maulenden und Kraftlosen markierte (hehe) so brachte ich die Jungs wenigstens dazu, meinen Rucksack die letzten Meter zur Hütte zu tragen (Jetzt kann ich`s ja sagen: Ich war natürlich topfit!) Wie alle...

Auf der Hütte wurde dann auch schon das Ziel der Tour für das Jahr 2003 beschlossen...der Schwarzwald. So richtig schön in Badelatschen auf ausgetretenen Touristenpfaden! Das wird auch Pilsfraktionär und Neu Vater (muss sich bestimmt schonen) freuen!

Am nächsten Morgen mussten wir nach langem „kurz hoch“ nur mal eben „kurz runter“ zu unserem Auto, das sonnengebräunt (doch ohne Sonnenbrand wegen der Sonnenmilch) auf dem Parkplatz auf uns wartete. Aber das war Wolle und Rüdiger einfach nicht schnell genug, so dass sie ungefähr die letzten 5 Km zu einem Joggerlauf in Richtung Auto nutzten. (Wo hat Rüdiger nur so viel Margarine her??) Und so wurden Michael und ich abgeholt und wir fuhren durch die Hitze nach Hause.

So sind wir nun in diesem Jahre 2003 endlich wieder komplett und wir können uns hoffentlich freuen auf so eine richtige Badelatschen-Tour der Pilsfraktion! Ich muss nur noch eben einen Abstecher nach Israel machen um bei der nächsten Bamitswa einen Rucksack zu ordern!

Jetzt haben wir auch schon Mai! Der Mai ist gekommen und aus den Badelatschen sind so richtig feste Wanderschuhe geworden... Na, wenn mich da nicht der übermut des Pilzfraktionärs gepackt hat.... Desto näher der Termin jetzt rückt, desto mehr wird es Zeit, sich ein wenig darüber auszulassen!

Eins schon mal vorweg: „Die Daypack-Scheisse läuft hier nicht!!!“

Jaja, so muss ich meine Ausrüstung noch ergänzen.. Meine Anfragen in Richtung Israel laufen! Und auch der mir immer angebotene „Shoprider“ wird angesichts der auf uns zukommenden Kilometer interessant...

Tja, diesmal geht es bekanntlich in den Schwarzwald! Wir werden den Westweg beschreiten, der geht auf der westlichen Seite des Schwarzwaldes von Nord nach Süd. Wir werden mit 2 Autos anreisen und die einzelnen Stationen vorher abfahren, wenn möglich. An der letzten Station in Kandern werden wir einen Wagen stehen lassen, um am letzten Wandertag mit diesem die Rückreise anzutreten.

Los geht es in einem Ort namens „Kalte Herberge“Wir müssen mit dem Wagen Waldau ansteuern und von dort Richtung Kalte Herberge. Dort übernachten wir im Höhengasthaus Vöhrenbach bei Familie Winterhalder.

Am nächsten Tag starten wir dann mit der eigentlichen Tour. (Montag den 26.05.03 1. Wandertag.)

Wir laufen los Richtung Bärental. Weglänge 26,5km Zeit ca. 6.5 Stunden. Die Unterkunft an diesem Abend wird in einer Jugendherberge erfolgen. (Jugendherberge Hebelhof) Um zu dieser zu gelangen empfahl man mir, den Rest des Weges mit dem Bus hoch zu nehmen (10Min. Busfahrt)

Ich denke, das wird nötig sein nach dem ersten schon anstrengenden Tag. Abendessen um 17:30 reserviert..bis jetzt...

zweiter Tach: Etappe Bärental-Feldberg-Notschrei-Wiedener Eck.

Diese Etappe führt uns über den Feldberg den wir „kurz hoch“ gehen...Näheres  werden wir sehen....

Etappenlänge: 24,5Km ca. 6 Stunden..

Auch hier werden wir in einer Jugendherberge nächtigen (Jugendherberge Belchen) Auch hier können wir, wenn wir wollen, essen. (Telef. Bescheid)

dritter Tach: Wiedener Eck über Blauen nach Kandern.

Auf diesem Streckenabschnitt werden wir über den dritthöchsten Berg des Schwarzwaldes wandern, dem Belchen. übernachten werden wir im Hotel zur Weserei, wo uns auch ein Abendessen erwartet. Diese Unterkunft hebt sich zumindest preislich deutlich von den beiden zuvor erlebten Unterkünften...

Und am Vatertag, den wir tatsächlich alle jetzt feiern dürfen, fahren wir zurück.

Bemerkungen:

Bettwäsche braucht keine mitgenommen zu werden. Wolle: Zeckenzange! Rüdiger: Tu mal die Möhrchen in die Butterdose! Jürgen: Shoprider und mutierte Badelatschen! Mikel: Lass deinen Rucksack mal weg, damit du für uns mal den Träger spielen kannst! (irgendeiner muss Dich ja bremsen) Ach ja, Rüdiger: Ich habe gehört, das Deine Frau die ganze Zeit bei Dir im Rucksack dabei ist... Gib Ihn ab und zu Mikel....Ach ja, und ich werde versuchen den Pollen Herr zu werden und vertraue diesmal einer hoffentlich besseren Ausrüstung und Form....

Bis dann in ein paar Tagen! Wir sollten uns nochmal kurz absprechen wegen der Anfahrt usw.

Gruss

Lindi

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